FÜR LEHRPERSONEN
FÜR LEHRPERSONEN
Das Projekt DEEP-SRL untersucht, wie die Möglichkeiten digitaler Lernumgebungen (DLE) genutzt werden können, um Primarschüler:innen in ihren Kompetenzen zum selbstregulierten Lernen (SRL) individuell zu fördern. Gleichzeitig erforschen wir, wie Lehrpersonen ihre Schüler:innen dabei unterstützen können und mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind.
Zu diesem Zweck entwickeln wir eine Unterrichtseinheit, in der wir mithilfe verschiedener digitaler Unterstützungsmöglichkeiten, gezielt die Kompetenzen des selbstregulierten Lernens von Schüler:innen stärken. Zudem erkunden wir, wie Lehrpersonen selbstreguliertes Lernen in digitalen Lernumgebungen fördern und mit welchen Herausforderungen sie dabei konfrontiert sind. Ziel des Projekts ist es, ein digitales Werkzeug zu entwickeln, welches Lehrpersonen ermöglicht, die Kompetenzen des selbregulierten Lernens ihrer Schüler:innen effektiv zu fördern, und sie darin unterstützt, auf die individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Dazu werden auch Methoden der Learning Analytic und des maschinellen Lernens angewendet.
Für teilnehmende Lehrperson interne Dateien:
Aus Forschung und Praxis wissen wir, dass das Lernen in digitalen Lernumgebungen zahlreiche Vorteile mit sich bringt und im Schulalltag zunehmend an Bedeutung gewinnt. Gleichzeitig stellt das Lernen in digitalen Lernumgebungen jedoch auch hohe Anforderungen an die Kompetenzen der Schüler:innen.
Sie müssen beispielsweise ihren Lernprozess planen, sich orientieren und auf Wichtiges fokussieren können, Lernstrategien nutzen und dabei ihre Konzentration und ihr Verständnis kontinuierlich überwachen und steuern. Gerade bei jüngeren und leistungsschwächeren Schüler:innen sind die Kompetenzen des selbstregulierten Lernens noch unzureichend entwickelt. Diese Kompetenzen zu fördern, ist eine wesentliche Aufgabe der Schule, und gleichzeitig stellt ihre Vermittlung für Lehrpersonen eine Herausforderung dar, vor allem in Anbetracht der grossen Heterogenität der Lernenden. Alle Schüler:innen im selbstregulierten Lernen gleichermassen zu fördern, ist ein Ziel dieses Forschungsprojektes.
Im Projekt DEEP-SRL arbeiten wir exemplarisch mit der digitalen Lernumgebung LearningView, welche an der PHSZ in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen der Projektschule Goldau entwickelt wurde. In unserem Vorgängerprojekt haben wir eine Unterrichtseinheit in LearningView entwickelt, in der die Schüler:innen durch Lernstrategie-Tipps und einen digitalen Assistenten beim selbstgesteuerten Lernen unterstützt werden. Wir konnten dabei zeigen, dass damit die Kompetenzen des selbstregulierten Lernens von Primarschüler:innen effektiv gefördert werden können. Wir haben jedoch auch festgestellt, dass die Schüler:innen unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf die Förderung haben, abhängig von ihren Kompetenzen und Einstellungen gegenüber dem selbstregulierten Lernen.
Im Projekt DEEP-SRL wollen wir deshalb erkunden, wie digitale Unterstützungsmöglichkeiten adaptiv an die individuellen Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden können. Folgende Fragen stehen im Zentrum der Projekts:
Wie können Schüler:innen entsprechend ihrer individuellen Lernvoraussetzungen optimal beim selbstregulierten Lernen in digitalen Lernumgebungen unterstützt werden?
Welche Einstellungen und Erfahrungen zur Förderung von selbstreguliertem Lernen in digitalen Lernumgebungen haben Lehrpersonen und wie verändern sich diese?
Wie können Verhaltensdaten von Schüler:innen beim Lernen in digitalen Lernumgebungen erfasst und genutzt werden, um ihre Kompetenzen des selbstregulierten Lernens zu unterstützen?
Es werden mithilfe von maschinellem Lernen Profile der Schüler:innen angelegt, um genauer zu analysieren, wie die Schüler:innen individuell unterstützt werden können. Aufbauend auf diesen Informationen werden wir ein interaktives Dashboard zur Förderung von SRL-Kompetenzen entwickeln. Dabei ist es uns wichtig, die Erfahrungen, Einstellungen und das Fachwissen von Lehrpersonen einzubeziehen. Lehrpersonen erhalten damit die Möglichkeit, einerseits aktiv die Weiterentwicklung einer digitalen Lernumgebung mitzugestalten, und andererseits ihr eigenes Wissen zur Förderung des selbstregulierten Lernens in digitalen Lernumgebungen zu vertiefen.
Wie kann ein Gletscherfloh im Eis überleben? Was ist ein Gletschertopf? Und wie entsteht roter Schnee?
In einer fächerübergreifenden Unterrichtseinheit erarbeiten sich die Schüler:innen aus bereitgestellten Quellen selbstständig Wissen zu einem ausgewählten Gletscherphänomen und erstellen ein digitales Lernprodukt dazu. Im Vordergrund steht das individuelle und selbstständige Arbeiten in einer digitalen Lernumgebung, wozu auch kollaborative und analoge Lernphasen gehören. Die Schüler:innen werden dabei gezielt beim selbstregulierten Lernen unterstützt und lernen, ihren Lernprozess zu planen, zu überwachen, zu regulieren und zu reflektieren.
Die Schüler:innen erlernen und trainieren in der Unterrichtseinheit Kompetenzen im Umgang mit multimedialen Texten (Texte und Bilder, Videos, Audios) und unterschiedlichen Textsorten, und eignen sich ein vertieftes Wissen über ihr gewähltes Gletscherphänomen an. Sie lernen, Quellen gezielt auszuwählen, Informationen unter Zuhilfenahme kognitiver Strategien zu verarbeiten, zusammenzubringen und ihr Wissen in einem digitalen Lernprodukt zu präsentieren. Die Schüler:innen erwerben und vertiefen dabei Kompetenzen aus dem Modullehrplan Medien und Informatik (MI 1.2), den Fächern Deutsch (D.2, D.4) und NMG (NMG 2.2, NMG 2.6) sowie wichtige überfachliche Kompetenzen.
Die Unterrichtseinheit wurde in Zusammenarbeit mit Fachdidaktiker:innen, Lernpsycholog:innen und Lehrpersonen entwickelt und bereits in unserem Vorgängerprojekt erprobt. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird die Unterrichtseinheit nun weiterentwickelt.